Ein Tag ohne Frauen – Dokumentarfilm über den Frauenstreik in Island vor 50 Jahren

1975 – im internationalen „Jahr der Frau“ wurde von den Isländerinnen am 24. Oktober der „Kvennafrídagur“ ausgerufen: 90 Prozent der Frauen traten in den Streik und nahmen sich einen ganzen Tag frei, frei von ihrer Erwerbsarbeit, ihrer Haus- und ihrer Erziehungsarbeit. Ihre Kinder setzten sie bei ihren Männern im Büro ab, die Küche blieb kalt und ihr Platz in Fabrik, Büro oder Schule leer. Stattdessen versammelten sie sich im ganzen Land zu Protestmärschen und Kundgebungen. Mit dieser Aktion demonstrierten sie wirkungsvoll und erfolgreich für ihre Gleichberechtigung.

Zum 50. Jubiläum kommt nun der Film „Ein Tag ohne Frauen“ in die deutschen Kinos.
Kinostart ist der 13. März 2025.

EIN TAG OHNE FRAUEN. Ein Film von Pamela Hogan & Hrafnhildur Gunnarsdóttir. Island, USA 2024, Länge: 70 Min.
Ausgezeichnet wurde er u. a. als bester Dokumentarfilm bei den Nordischen Filmtagen Lübeck.

Ausgewählte Filmvorführungen:

PREVIEWTERMINE/ SPECIALS

  • Hannover: Kommunales Kino im Künstlerhaus, am 06.03. + 08.03.25
  • Berlin: Sinema Transtopia, am 07.03. + 08.03.25
  • Berlin: Il Kino, am 08.03.25
  • Berlin: Bali Kino, am 08.03.25 um 15.00 Uhr
  • Hamburg: Zeise, am 08.03.25
  • Hamburg: Alabama Kino, am 08.03.25
  • Lüneburg: Scala, am 09.03.25

KINOTERMINE ab 13. März 2025

  • Berlin: Filmkunst 66, ab 13.03.25
  • Berlin: Eva Lichtspiele, ab 13.03.25
  • Berlin: Bali Kino, am 15.03. + 16.03.25
  • Hamburg: 3001 Kino, ab 13.03.25
  • Hamburg: Lichtmess-Kino, am 17.04.25
  • Hannover: Kommunales Kino im Künstlerhaus, am 15.03.25

Weitere Informationen, Trailer und alle Vorführungstermine unter https://riseandshine-cinema.de/portfolio/ein-tag-ohne-frauen/

Isländische Filme auf den 64. Nordischen Filmtagen Lübeck

Vom 2. bis 6. November 2022 gibt es wieder Filme aus dem Norden. Das jährlich stattfindende Festival zeigt Filme aus den nordischen und baltischen Ländern. Über 173 Filme werden in 212 Vorstellungen in fünf Lübecker Spielstätten zu sehen sein. 70 Prozent der Filme gibt es auch als Stream.

In diesem Jahr ehren die Filmtage den renommierten isländischen Regisseur Friðrik Þór Friðriksson mit einer Hommage und zeigen fünf seiner Filme. Bei der Eröffnungsfeier am 2. November wird ihm der Ehrenpreis verliehen, den er persönlich entgegennehmen wird. Seit 1987 werden seine Filme auf den nordischen Filmtagen gezeigt, wo er bereits drei Preise in unterschiedlichen Sektionen erhalten hat.

Gezeigt werden:

Bíódagar | Movie Days
Island / Deutschland 1994, 82 Min., isl. OF, engl. UT
3.11.2022, 10:45, Stadthalle 2

Á köldum klaka | Cold Fever
Island / Dänemark / Deutschland / USA / Japan 1995, 83 Min., isl., engl. jap. OF, engl. UT
4.11.2022, 10:45, Stadthalle 2

Börn náttúrunnar | Children of Nature | Children of Nature – Eine Reise
Island / Norwegen / Deutschland 1991, 85 Min., isl. OF, engl. UT
4.11.2022, 19:45, Stadthalle 2

Englar alheimsins | Angels of the Universe
Island / Dänemark / Norwegen / Schweden / Deutschland 2000, 97 Min., isl. OF, engl. UT
5.11. 2022, 10:15, Stadthalle 4

Mamma Gógó
Island / Norwegen / Schweden / Deutschland / Großbritannien 2010, 90 Min., isl. OF, engl. UT
6.11.2022, 19:45, Stadthalle 2

Darüber hinaus ist die Serie Svörtu sandar / Black sands zu sehen sowie weitere Filme wie Berdreymi / Beautifull Beings (2022) von Guðmundur Arnar Guðmundsson oder Vanskabte Land / Volaða land / Godland (2022) von Hlynur Pálmason. Das gesamte Programm sowie Inhaltsangaben zu den Filmen und Filmtrailer unter: www.nordische-filmtage.de.

Tickets ab Samstag, 29. Oktober 2022, 15 Uhr im CineStar Filmpalast Stadthalle Lübeck, online über www.nordische-filmtage.de. Streaming ab 2. November, 19 Uhr, bis Festivalsschluss.

Julbord 2021 der GdFI

Eine gute Tradition bei der GdFI ist das Julbord in der Adventszeit geworden: gemütliches Beisammensein, leckeres Essen, und schwelgen in Islandthemen.

Nun musste im letzten Jahr leider unser Julbord zum zweiten Mal in Folge situationsbedingt ausfallen – alle haben das vermisst und sehr bedauert. Drum haben wir uns entschlossen, zumindest ein digitales Julbord anzubieten, wohlwissend, dass es ein persönliches Miteinander nicht ersetzen kann. Aber wenig ist besser als nichts – und Thorsten Erker hat dankenswerterweise die technischen Voraussetzungen für ein Zoom-Meeting geschaffen. So haben wir uns am 11. Dezember – wenn sich leider auch nur wenige zugeschaltet haben – online „getroffen“.

Zunächst hörten wir isländische Weihnachtslieder – gefolgt von der Geschichte über die 13 isländischen Weihnachtsmänner. Danach haben uns drei Reiseberichte – untermalt mit beeindruckenden Fotos- über Islandreisen im Herbst/Winter 2021 gedanklich nach Island versetzt. Hilke Mammen, Johanna Maeß und Thorsten Erker haben uns an ihren interessanten und sehr unterschiedlichen winterlichen Erlebnissen teilhaben lassen.

Hilke Mammen war anlässlich des Anleuchtens der Hamburger Tanne am 1. Adventswochenende nach Island gereist und schilderte uns anschaulich, wie alles anders kam, sie aber immerhin das Anleuchten der Cuxhavener Tanne miterleben konnte.

Johanna Maeß war Ende Oktober nach Island geflogen, um sich über alte, isländische Webtechniken zu informieren und Garne zu erwerben. Schon auf ihren ersten Islandreisen begeisterte sie die isländische Wolle und seither entwirft sie eigene, an isländische Traditionen angelehnte Muster an ihrem Webstuhl. Sie wohnte zunächst bei einer deutschen Freundin in der Nähe von Blönduós, die mit ihrem isländischen Mann zusammen eine Schafzucht betreibt. Dort besuchte sie. das Textil Center (Textílmiðstöð Íslands), das u.a. ein umfangreiches Kursangebot für Kunstschaffende, die mit Textilien arbeiten, bereithält. Johanna konnte dort einen wunderbaren Kontakt zur deutschen projektmanagerin Katharina Schneider herstellen und durfte die Werkräume mit all ihren Webstühlen besichtigen. Von 1901 bis 1968 war hier die 1883 gegründete Frauenschule. Von 1883-1901 befand sich diese etwas weiter nördlich an der heutigen Ringstraße, wo eine Gedenktafel an sie erinnert. Den zweiten Teil der Reise verbrachte Johanna in Reykjavík, von wo aus sie Ausflüge unternahm, u.a. mit dem Helikopter über das Geldingadalur, zum Kleifarvatn oder eine Besteigung der Esja. In Reykjavík erkundete sie im Nationalmuseum alte Webtechniken, fand viele kunstvolle Stickereien und besuchte Konzerte in Harpa und Hallgrímskirche.

Das Besondere an dieser Reise war für Johanna auch, dass sie eine „virtuelle Reisebegleitung“ hatte – sie war nämlich über ihr Smartphone mit Vera Heimann vernetzt und wann immer sie einen Rat oder Tipp brauchte, Vera wusste weiter. Sie war das erste Mal 1961 auf Island gewesen, eine gute Islandkennerin und des Isländischen mächtig – jahrelang hatte sie in Nachfolge Luise Haddorps den Isländischkurs in Hamburg geleitet. Beim Julbord kommentierte sie Johannas Ausführungen lebhaft, so dass wir einen guten Eindruck ihres digitalen Austausches bekamen.

Etwas früher im Oktober waren Thorsten und Sandra Erker mit Caren Brzoska nach Island aufgebrochen. Auf ihrem Reiseprogramm standen Geldingadalir und die Suche nach Geocaches. Ziel des Geocachings ist, mittels eines Smartphones oder GPS-Geräts einen Schatz in unbekanntem Gelände zu finden. Weltweit gibt es Geocaches und die internationale Fangemeinde dieses Spiels kreiert immer neue Verstecke. So wurde wenige Tage nach dem Beginn der Vulkanaktivitäten in Geldingadalir ein solcher Geocache dort versteckt.

Die drei ganz unterschiedlichen Reiseberichte waren eine schöne Bereicherung unseres Julbords. Fürs diesjährige Julbord wünschen wir uns, dass es wieder in einem Lokal stattfindet unter reger Beteiligung unserer Mitglieder. [RM, LSB]